Welche Arten von Augentropfen gibt es?

Trockene Augen, Allergie, Entzündungen – zur Behandlung von Augenbeschwerden gibt es unterschiedliche Augentropfen. Hier finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Arten und erfahren, was Sie beachten sollten.

Befeuchtende Augentropfen bei trockenen Augen

Zur Behandlung von trockenen Augen werden häufig verschiedene Augentropfen eingesetzt, die die Augen befeuchten, ihnen Schutz geben und die Oberfläche geschmeidig halten. Diese Tropfen versorgen den natürlichen Tränenfilm mit Feuchtigkeit und lindern dadurch die typischen Symptome wie Jucken, Brennen und Rötung.

Für die verschiedenen Schweregrade der trockenen Augen gibt es unterschiedlich stark befeuchtende Augentropfen. Je nach Bedarf werden müde Augen erfrischt, wird Feuchtigkeit gespendet, bis hin zu solchen Tropfen, die die mangelhafte Lipidschicht des Tränenfilms ausgleichen. Das Ziel ist jedoch immer eine langanhaltende, gleichmäßige Befeuchtung der Augenoberfläche zu gewährleisten, die Beschwerden der trockenen Augen zu lindern, bzw. die gereizte Augenoberfläche zu beruhigen. Das Angebot befeuchtender Augentropfen ist groß und die Inhaltsstoffe vielfältig, wie z.B. Polyacrylsäure, Cellulosederivate oder Hypromellose.

In der Behandlung trockener Augen hat sich jedoch Hyaluronsäure besonders bewährt. Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz, die im Auge, aber auch im Körper vorkommt und deshalb sehr gut verträglich ist. Sie hat die besondere physikalische Eigenschaft, einen gleichmäßigen, stabilen und besonders lang haftenden Feuchtigkeitsfilm auf der Oberfläche des Auges zu bilden, ohne rasch abgespült zu werden. Damit wird das Auge langanhaltend vor Trockenheitsgefühl und Reizungen geschützt.

Um auf die verschiedenen Bedürfnisse bei der Behandlung der trockenen Augen eingehen zu können, gibt es Hyaluronsäure-haltige Augentropfen in unterschiedlichen Konzentrationen, bzw. Viskositäten:

Bei leichten, nur gelegentlich auftretenden Beschwerden reichen gering konzentrierte / niedrig viskose Augentropfen aus, die Sie bei Bedarf verwenden können.

  • Bei mittleren bis stärkeren oder chronischen Beschwerden trockener Augen sollten Augentropfen verwendet werden, die eine stabile und gleichmäßige Befeuchtung der Augenoberfläche gewährleisten. Hier eignen sich z. B. Augentropfen mit höher konzentrierter Hyaluronsäure, die durch die wasserbindende Eigenschaft und hohe Viskosität das Auge mit einem stabilen, lang haftenden Feuchtigkeitsfilm versorgen.
  • Zusatzstoffe, wie z. B. Dexpanthenol oder Ectoin unterstützen auf unterschiedliche Art die Hyaluronsäure zusätzlich bei der Befeuchtung und Regeneration der Augenoberfläche.

Trockene Augen können jedoch auch durch eine übermäßige Verdunstung (Evaporation) des Tränenfilms aufgrund einer Lipidphasenstörung verursacht werden. Durch die mangelhafte Lipidschicht des Tränenfilms wird dieser instabil und reißt leicht auf. Hier werden Augentropfen benötigt, die die beeinträchtigte Lipidschicht ergänzen bzw. stabilisieren. Der Inhaltsstoff Perfluorhexyloctan hat sich zur Behandlung von sogenannten evaporativ trockenen Augen besonders gut bewährt. Perfluorhexyloctan ersetzt bzw. übernimmt die Funktion der Lipidschicht und stabilisiert den Tränenfilm somit intensiv und nachhaltig.

Reicht die Befeuchtung der trockenen Augen allein mit Augentropfen nicht aus, können auch (zusätzlich) Augengele oder Augensalben eingesetzt werden:

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Augengele bei starken Beschwerden

Bei starken Beschwerden oder chronisch trockenen Augen bietet sich die Verwendung eines Augengels an. Durch die besondere Konsistenz bietet das Gel eine langanhaltende und intensive Unterstützung des Tränenfilms. Es bleibt lange an der Augenoberfläche haften und muss nicht so häufig nachgetropft werden.

Augensalbe als Schutz für die Nacht

Die lange Phase über Nacht kann trockenen Augen ganz schön zusetzen, denn im Schlaf können die Augen nicht mit Augentropfen befeuchtet werden. Am Morgen nach dem Aufwachen kommt es dann zu unangenehmem Kratzen und Brennen der Augen, auch Verkrustungen können sich am Lidrand festsetzen. Hier können Augensalben mit zum Beispiel Vitamin A oder Heparin für Betroffene eine große Erleichterung sein, da sie vor Austrocknung schützen und dabei den Tränenfilm verbessern.

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Augentropfen bei Allergie

Wer durch eine Allergie gerötete, juckende und tränende Augen hat, kann auf Augentropfen setzen, die durch ihre Wirkstoffe antiallergisch und entzündungshemmend wirken. Akute Reizungen können z. B. mit Augentropfen, die den Wirkstoff Azelastin enthalten, gelindert werden. Azelastin blockiert die Wirkung des Botenstoffs Histamin, der für die allergische Reaktion verantwortlich ist. Augentropfen, die den Wirkstoff Cromoglicinsäure enthalten, greifen schon früher in den Allergiemechanismus ein. Bei rechtzeitiger Anwendung wird die Freisetzung von Histamin vermindert, bevor die Beschwerden überhaupt auftreten.

Augentropfen bei anderen Augenkrankheiten

Zur Behandlung anderer Augenkrankheiten wie Infektionen durch Viren oder Bakterien gibt es Augentropfen mit verschiedenen Wirkstoffen, die je nach Ursache der Beschwerden vom Augenarzt verordnet werden.

Was sollte ich bei Augentropfen beachten?

Um das Auge nicht zusätzlich zu reizen, sollten Augentropfen frei von Konservierungsstoffen und Phosphatpuffern sein, denn manche Menschen reagieren sehr empfindlich oder gar allergisch auf diese Inhaltsstoffe. Auf der Flasche ist jeweils angegeben, wie lange das Produkt nach dem Erstgebrauch verwendet werden darf. Die Haltbarkeit liegt meist zwischen 4 Wochen und 6 Monaten.

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Sind Augentropfen verschreibungspflichtig?

Die Verschreibungspflicht von Augentropfen ist gesetzlich geregelt und hängt von dem jeweiligen Wirkstoff ab. Das heißt, es gibt sowohl verschreibungspflichtige als auch apothekenpflichtige Augentropfen. Augentropfen zur Befeuchtung sind in der Apotheke üblicherweise ohne Rezept erhältlich. Genaue Auskunft zum jeweiligen Präparat gibt Ihnen der Arzt oder Apotheker.

Wie gibt man am besten Augentropfen ins Auge?

Waschen Sie sich vor der Anwendung die Hände, damit beim Tropfen keine Keime und Krankheitserreger ans Auge gelangen. Um eine Verunreinigung der Augentropfen zu verhindern, sollte immer nur eine Person mit dem Inhalt einer Flasche behandelt werden:

  • Bei Arzneimittel-haltigen Augentropfen müssen Kontaktlinsen vor der Anwendung entfernt und sollten erst nach 15-30 Minuten wieder eingesetzt werden. Auch bei anderen Augentropfen kann es sein, dass Sie diese vor dem Tropfen entfernen müssen. Bitte lesen Sie hierzu die Packungsbeilage des entsprechenden Präparats.
  • Manche Augentropfen müssen vor ihrer Anwendung kräftig geschüttelt werden. Lesen Sie bitte auch hier in der Packungsbeilage oder auf dem Flaschenetikett nach, ob dies bei Ihren Tropfen der Fall ist.
  • Neigen Sie den Kopf leicht nach hinten und schauen Sie nach oben.
  • Ziehen Sie mit dem sauberen Finger oder einem Taschentuch das untere Augenlid leicht nach unten.
  • Halten Sie die Flasche mit der Tropferspitze nach unten dicht über ihr Auge und geben Sie einen Tropfen in den Bindehautsack.
  • Achten Sie aus hygienischen Gründen darauf, keinen Kontakt der Flaschenspitze mit dem Auge oder den Fingern zu haben.
  • Schließen Sie anschließend die Augen, damit sich die Tropfen auf der ganzen Augenoberfläche verteilen können.